Weiterhin finden schwere Kämpfe bei Piate Ratki statt. Beide Seiten melden große Verluste des Gegners. Außerdem melden beide Seiten Geländegewinne an anderen Stellen der Front. In diesem Lagebild möchten wir einen kurzen Überblick zur aktuellen Lage in der Ukraine geben.
Zunächst möchte ich auf ein gestern gezeigtes Video eingehen, das einen Angriff auf 52 Kampfhubschrauber zeigt. Ich hatte erwähnt, dass einer dieser Hubschrauber getroffen wurde und wahrscheinlich durch Raketen oder Ähnliches beschädigt wurde. Allerdings wird nun verbreitet, dass der Hubschrauber sich selbst beschädigt haben soll, indem er Zusatztanks abgeworfen hat. Am Anfang des Videos sieht man, wie Teile abfallen, die angeblich die Zusatztanks sind. Es bleibt mir ein Rätsel, wie sich das funktioniert, da ein schweres Objekt normalerweise nach unten drücken sollte, während der Hubschrauber nach oben fliegt, indem er Luft nach unten drückt. Ich bin jedoch kein Strömungsphysiker. Das ist jedenfalls die aktuelle Erklärung dafür, wie es zu der Beschädigung gekommen sein soll. Ich hatte zuerst angenommen, dass die abfallenden Teile Bauteile des Hubschraubers sind, der nach dem Treffer langsam auseinanderfällt. Der Hubschrauber soll übrigens gelandet sein, wie man am Schaden am Heck sehen kann. Es ist fraglich, wie schnell der Schaden repariert werden kann. Ein Fachmann müsste das beantworten, was ich definitiv nicht bin.
Nun zur Entwicklung an der Front: Es gibt russische Angriffe nördlich von Seversion. Kämpfe werden in verschiedenen Orten gemeldet, darunter Novo, Novoselifka, Jam Polifa und Thorsten Greifensee. Bei Letzterem haben die Russen angeblich Geländegewinne von etwa einem Kilometer im Wald erzielt. Weiter südlich werden ebenfalls Angriffe bei Spirne gemeldet. Es scheint, als seien dies Ablenkungsangriffe, um die Aufmerksamkeit der Ukraine abzulenken und Verstärkungen dort hinzuschicken, anstatt ihre eigene Offensive fortzusetzen. Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass diese Angriffe große Geländegewinne oder Durchbrüche erzielen werden, da die Ukrainer in den letzten Monaten kaum Geländeverluste erlitten haben.
Im Bereich Bachmut gibt es Meldungen über ukrainische Erfolge bei Krass Nopolivka, und es wird berichtet, dass die Ukraine in diese Richtung weiter vorrückt. Es gibt jedoch keine visuelle Bestätigung dafür. Es gibt auch ukrainische Angriffe in Richtung Bergfriefka und Jahrhitney, jedoch ohne Erfolg. Die Russen haben ihrerseits bei Ulricho angegriffen, aber angeblich ebenfalls keinen Erfolg gehabt. Es gibt weiterhin Kämpfe bei Afdiefka, wobei gestern berichtet wurde, dass die Ukrainer dort erfolgreich waren und in Richtung Vesele vorrücken konnten. Es gibt auch Meldungen über Kämpfe in der Region, ohne dass dabei bestätigte
Erfolge erzielt wurden. Die Russen haben jedoch einen Schwerpunkt der ukrainischen Verteidigung südlich von Marinka erobert. Dabei kamen auch VBIEDs (Vehicle-Borne Improvised Explosive Devices) zum Einsatz. Es wurde ein MT-LB, ein leichter Transportpanzer der russischen Seite, gesprengt. Die Russen erklären, dass dies auch erfolgreich ist, wenn diese Fahrzeuge die feindlichen Stellungen nicht erreichen, da allein der Druck und die psychologische Wirkung groß seien.
Es gibt weiterhin Kämpfe bei Velica Novosilka, wobei die Russen behaupten, dass die Ukraine dort Angriffe gestartet hat, jedoch ohne Erfolg. Ähnliches wird bei Oregift gemeldet. Es ist unklar, ob diese Meldungen stimmen, da keine visuelle Bestätigung vorliegt. Der Schwerpunkt der Kämpfe liegt jedoch wahrscheinlich bei Piate Ratki, wo beide Seiten um die Ortschaft kämpfen. Die Russen behaupten teilweise, dass sie sich absichtlich zurückziehen, um die Ukraine vorrücken zu lassen und sie dann in der Ortschaft zu vernichten. Es sieht so aus, als ob die Russen immer noch die Höhenzüge südlich der Ortschaft kontrollieren, was einen spürbaren Unterschied in der Topographie ausmacht. Die Ukrainer behaupten, dass sie eine ganze Einheit mit 300 Mann dort vernichtet haben, aber die genaue Größenordnung der Verluste lässt sich aus der Ferne nicht seriös beurteilen. Es ist klar, dass schwere Verluste auf beiden Seiten zu erwarten sind.
Eine stellvertretende ukrainische Verteidigungsministerin hat in einem Telegram-Eintrag bestätigt, dass die Offensive weitergeht und nach Plan verläuft. Sie erwähnt auch, dass der Gegner in bestimmten Richtungen vorrückt, z.B. bei Kopieanz und Niemand. Es gibt jedoch keine unabhängige Bestätigung dafür. Es gibt weiterhin Berichte über Kämpfe in der Region, aber die Intensität hat in einigen Teilen abgenommen. Es ist unklar, ob dies auf eine überarbeitete Taktik oder das Wetter zurückzuführen ist. Die Ukraine hat bisher bei weitem nicht alle verfügbaren Mittel eingesetzt, während die Russen laut unbestätigten Berichten bereits große Teile ihrer Reserve ins Gefecht geworfen haben.
Zusammenfassend finden weiterhin schwere Gefechte statt. Die Russen führen vermutlich Ablenkungsangriffe im Norden durch, während die Ukraine ähnliche Taktiken im Bereich Bachmut anwendet. Im Süden gibt es weiterhin Kämpfe, aber die Intensität hat abgenommen. Territoriale Veränderungen sind in begrenztem Umfang auf beiden Seiten zu verzeichnen. Wir werden beobachten, wie sich die Offensive weiterentwickelt. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit, und ich hoffe, Sie beim nächsten Livestream begrüßen zu dürfen.
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